Dienstag, 26. Mai 2009

Wenn das eigene Kapuzenshirt plötzlich lebensunwert wird

Das hatte ich zunächst gar nicht mitbekommen: Die Naziklamotten-Marke "Thor Steinar" gehört einem arabischen Investor. Einem arabischen! Das muss ja eine bittere Pille für die selbsternannten Herrenmenschen sein. Und so gibt es jetzt auch die ersten Boykottaufrufe von rechts gegen "Thor Steinar". Nachdem sowieso schon niemand mehr einen solchen Laden in seiner Nachbarschaft haben will, der norwegische Staat klagt und nun auch noch die Stammkundschaft abhanden kommt, wird es wohl eng für die Firma. Das kommt davon: Man soll eben nicht mit den Schmuddelkindern handeln.

Was macht ihr denn jetzt, ihr großdeutschen Kevins, Marcels und Enricos? Die Klamotten wegschmeißen und erstmal stundenlang duschen? Wieder auf Lonsdale umsteigen, die sich aber dummerweise auch verstärkt lieber mit Ausländern und Schwulen als mit euch abgeben? Nackig herumlaufen? Oder einfach normale braune T-Shirts in einem ordentlichen deutschen Geschäft wie Hertie kaufen ("arisiert" 1933)? Ach nein, geht bald auch nicht mehr, ist pleite. Also ab zu Kaufhof ("arisiert" 1933).

Jedenfalls bekommt ihr in solchen Geschäften auch Kleidungsstücke für weniger Geld. Denn "Autonome Nationalisten" kritisierten bei dieser Gelegenheit auch gleich die zweifellos hohen Preise, die "Thor Steinar" für seine Stücke verlangt. Über 300 Euro für eine Jacke - pfui! Wie soll sich das denn ein durchschnittlicher Kamerad leisten können von seinem Hartz-IV-Satz, mit dem er ja auch noch seinen Bierkonsum finanzieren muss?

Dumm allerdings, dass die "Thor Steinar"-Klamotten auch schon vor der Übernahme so teuer waren. Aber das muss man halt differenziert betrachten: Damals waren die nationalstolzen Preise ein Opfer, das man gerne für das Vaterland brachte. Heute resultieren sie natürlich aus der perfiden, niedersten Geldgier, die dem krummnasigen, unwerten und händereibenden Muselmanen an sich ja bekanntlich innewohnt. Oder waren das die Juden? Egal, die wohnen ja alle da unten irgendwo und eure Geographiekenntnisse reichen eh' nur bis Stalingrad.

Aber vorsicht: Wenn ihr jetzt wieder woanders eure Klamotten kauft, ist es wahrscheinlich, dass diese von unterernährten Kindern in Pakistan oder Bangladesh zusammengenäht worden sind. Ich weiß zwar nicht, welchen Platz diese in eurer Rassenrangliste belegen - ihr wisst es vermutlich auch nicht, da ihr von diesen Ländern noch nie etwas gehört habt -, aber mit Sicherheit handelt es sich in eurer Wahrnehmung auch um Untermenschen. Dürft ihr das dann tragen? Oder ist das okay für euch, wegen der sklavenhaften Arbeitsumstände in diesen Sweatshops? In diesem Falle rate ich zum "Volks-T-Shirt", das wird wenigstens von Leuten beworben, die eure Brüder im Geiste sind.

Ach, und wenn ihr euch neue Shirts kauft, beschriftet sie doch bittebittebitte wieder selbst. Ich möchte auf der nächsten Demo nicht nur die ganze Zeit kotzen müssen, sondern auch mal wieder was zu lachen haben.

Rum und Ähre der deutschen Weermacht!

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