Also werden die Ermittlungen gegen den Schützen sang- und klanglos eingestellt. Vielleicht bekommt er sogar noch einen Orden. Der Verteidiger des Soldaten versteigert sich gar dazu, jetzt auch noch die lange Ermittlungsdauer zu kritisieren, in der die Bundeswehr u. a. die Situation während der Todesschüsse nachgestellt hat. Das hätte man sich doch sparen können! Waren doch eh' nur Eingeborene. Genauer gesagt: Eine Mutter mit zwei Kindern, also eine Terroristin und zwei zukünftige Terroristen.
Außerdem ist "Todesschüsse" ohnehin ein viel zu hartes Wort. Und auch schon besetzt: "Todesschüsse" gab es nur an der Mauer, sonst nirgends. Verniedlichen wir das Massakrieren der afghanischen Familie doch einfach weiterhin als "Zwischenfall". Oder gleich als "Kollateralschaden". Wirklich auf der Zunge zergehen lassen sollte man sich allerdings sich das Statement des Verteidigers bezüglich der Signalwirkung eines etwaigen Prozesses:
"Dann hätte Minister Jung alle Soldaten sofort nach Hause holen müssen. Das Risiko, dass ein durch das Verfahren verunsicherter Soldat auch nur einen Sekunde zu lange zögert, um sich zu verteidigen, wäre kaum zu verantworten gewesen." (Spon)Das heißt in Kurzform: Erst schießen, dann fragen - das muss dann wohl die Handlungsmaxime deutscher Soldaten in Afghanistan sein. Bundeswehr goes Wild West. Yeeeh-haw! Also, ihr Afghanen - wenn ihr irgendwo ein Eisernes Kreuz oder eine schwarz-rot-goldene Flagge seht: Raus aus dem Wagen und in den Graben schmeißen, bis das Geknatter aufhört. Ansonsten seid ihr selbst schuld.
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