Sonntag, 28. Februar 2010

Neue Umfrage: Kindesmissbrauch - wer hat's erfunden?

Monatsende - Zeit für eine neue Umfrage. Der Augsburger Bischof Walter Mixa, der ja selten um aberwitzig schwachsinnige Äußerungen verlegen ist, hat ganz allein herausgefunden, wer bzw. was an den Kinderfickereien bei den Katholiken schuld ist: Die sexuelle Revolution der 68er. Dass man darauf nicht schon längst gekommen ist - es ist schließlich allgemein bekannt, dass die moralisch verkommenen dauerbekifften Hippies, ökogrünen Baumliebhaber und dunkelroten SDS-Revoluzzer später reihenweise in die katholische Kirche eingetreten sind, um Schweinepriester zu werden. Und außerdem ist es eine Binsenweisheit, dass die 68er sowieso an allem schuld sind. Woran genau? Das ist Thema der neuen Umfrage, wie immer oben rechts. Bitte fi... äh, klicken sie jetzt.

Samstag, 27. Februar 2010

Geh' doch nach drüben, wenn's dir hier nicht passt, Uwe!

Vielleicht hat es noch nicht jeder mitbekommen: Der Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft hängt  nicht mehr allein von angelesenem Kreuzworträtselwissen ab, sondern auch von der politischen Einstellung. Wer im Verdacht steht, die freiheitlich-demokratische Grundordnung auch nur ansatzweise infrage zu stellen, ist in diesem Land unerwünscht. Tausende trauriger CSU-Anhänger sitzen bereits auf gepackten Koffern und warten auf ihre Ausbürgerung.

Donnerstag, 25. Februar 2010

Aufgeschoben, nicht aufgehoben

Die groteske Geschichte um das nicht totzukriegende Internetsperrgesetz der guten alten Zensursula geht in die nächste Runde: Heute debattierte der Bundestag über einen Antrag zur Aufhebung des Gesetzes, das sich eine einjährige Selbstbeschränkung auferlegt. Nun ja - nicht wirklich "der Bundestag" im Sinne von "der ganze Bundestag" oder zumindest "der größte Teil des Bundestages". Gerade einmal zwei oder drei Dutzend einsame Abgeordnete hatten sich im Plenarsaal eingefunden, um die Aufhebung eines ebenso schwachsinnigen wie gefährlichen Gesetzes, das nur die wenigsten wollen, zu diskutieren. Zensursula schien, wenn ich das richtig gesehen habe, wie der Großteil des Kabinetts nicht dabei zu sein.

Schnaps, das war ihr letztes Wort ...

Also, irgendwie blicke ich's nicht. Besoffen Auto zu fahren ist unverantwortlich - schon klar. Und wenn ein Prominenter angetrunken hinterm Steuer erwischt wird, berichten Medien gerne darüber - auch klar, interessiert die Leute ja, und sei es nur aus Häme; und für eine Meldung auf der Klatschseite reicht es allemal. Aber warum wird denn nun die Käßmann-Geschichte derartig aufgeblasen?

Mittwoch, 24. Februar 2010

Begriffsstutzig in Sachen Pressefreiheit

Man könnte ja meinen, dass Politiker, die bekanntlich Diener des Staates sind und gewissermaßen unter Weisungsbefugnis der Bevölkerung handeln, den Journalisten des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks, dessen Aufgabe ja die Grundversorgung genau derselben Bevölkerung mit Informationen ist, quasi naturgemäß Rede und Antwort stehen müssten. Beide handeln in unserem Auftrag und werden von unserem Geld bezahlt. Aber das ist natürlich wieder mal nur so ein lachhafter Gedanke eines ungewaschenen Wählertölpels - die FDP sieht das nämlich ganz anders.

Dienstag, 23. Februar 2010

Es ist nicht alles gelb, was schwänzt

Im Internet-Buschfunk (nein, nicht dem von StudiVz) macht derzeit ein Link zu einem Posting im FDP-Forum die Runde und sorgt allenthalben für Empörung: Unter der Überschrift "Den marktradikalen Kapitalismus vollenden" fordert ein User u.a. die Absenkung der Sozialleistungen auf ein Niveau, dass "Hunger und Frieren" nach sich zieht. Was viele erschütterte Twitterer aber übersehen haben: Das Ganze ist offensichtlich eine - zugegebenermaßen recht zynische - Satire. Der Beitrag lässt aber dennoch tief in die liberale Seele blicken.

Schluss mit lustig



Via Freitag.

Samstag, 20. Februar 2010

Pornographie auf Magister, Nebenfach Sexismus

Nur mal so zwischendurch: Wer sich darüber informieren will, was an den Universitäten wirklich bedeutsames passiert und über die zentralen Auseinandersetzungen auf dem Hochbildungssektor auf dem Laufenden bleiben will, ist natürlich beim führenden deutschen Nachrichtenmagazin bestens aufgehoben:

Freitag, 19. Februar 2010

Westerwelles willige Vollstrecker

Und der Chefredakteur sprach: "Es werde Hartz-IV-Debatte!" Und siehe, die Menschen rotteten sich überall zusammen und diskutiertierten darüber, ob Alg-II-Empfänger nicht zuviel Geld bekämen. Und der neoliberale Gott sah, dass es gut war. (Buch Westerwelle 10,2)
Wieder einmal stellt der reaktionäre Teil des politischen Spektrums klar, dass er über die weitaus effektivere Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sucht. Und wieder einmal rennt er in den Redaktionen offene Türen ein.

Donnerstag, 18. Februar 2010

Sturm im Quasselwasserglas

Manchem Redakteur würde es gut tun, zwischendurch einmal den Kopf unter kaltes Wasser zu stecken. Auf solche Art erfrischt bestünde dann zumindest eine theoretische Chance, dass er erkennt, wie abgehoben, akademisch und affektiert die von ihm betriebenen Hochstilisierungen banaler Begebenheiten zu Eklats, Skandalen oder politischen Erdbeben mitunter eigentlich sind. Merkel rücke von Westerwelle ab, heißt es; sie gehe auf Distanz zu ihm; lasse ihn abblitzen; ja, sie rüffele ihn sogar - aber was hat sie nun eigentlich konkret gesagt? "Der Schwachkopf sollte besser mal den Kopp zumachen"? Oder "Maul, sonst Beule"? Leider nicht.

Mittwoch, 17. Februar 2010

Sternstunden des Lokaljournalismus oder: Wie ich einmal Bildblog war

Im Bildblog werden bekanntlich mit schöner Regelmäßigkeit Beispiele von Artikeln vorgestellt, für die Journalisten ihr hoffentlich ursprünglich mal gelerntes Handwerk durch das simple Copy-and-Paste-Prinzip ersetzten. Nun bin ich zufällig selber mal auf ein solch peinliches Machwerk gestoßen, und zwar in der mir bis dato zu Recht unbekannten "Peiner Allgemeinen Zeitung". Dort wird im Lokalteil für Vechelde nicht nur auf die kommende Ausstellung des Künstlers Y. Fongi hingewiesen, sondern auch mehrfach (Vorspann, Bildunterschrift, erster und letzter Absatz) darauf, dass dieser dereinst in Vechelde geboren wurde. Damit ist den lokalredaktionellen Leitlinien Genüge getan - wozu da noch etwas über sein Leben und Werk recherchieren? Es gibt doch schließlich Wikipedia.

Dienstag, 16. Februar 2010

Tschuldigung - haben Sie die auch in Übergröße (*knick-knack*)?

Männer, das ist hinlänglich bekannt, haben Komplexe bezüglich der Größe ihres ausgefahrenen Gemächts und legen in diesem Zusammenhang ein ähnliches Kommunikationsverhalten wie Angler an den Tag. Geschenkt. Die folgende Meldung aber fände ich, wäre sie Teil eines Comedy-Programms, ein bisschen sehr platt und barthesk - allerdings ist sie wohl ernst gemeint, was sie tatsächlich noch viel deprimierender macht: US-amerikanische Forscher - natürlich, wer sonst - fordern, die Größenbezeichnungen von Kondomen zu ändern. Größen wie "small" oder "medium" soll es fortan nicht mehr geben, weil die sowieso keiner kauft - sondern nur noch Bezeichnungen ab "large" aufwärts.

Aktuell am Kiosk: Das neue Al-Qaida-Magazin. Jetzt mit Preisausschreiben!

Manchmal frage ich mich, ob der Spiegel das alles ernst meint, was er über die Al-Qaida-Strukturen berichtet - oder ob das nicht eher eine geschickt getarnte Realsatire ist. Jetzt soll das Terrornetzwerk, dessen Büroräume ja angeblich in irgendwelchen Höhlen liegen, auch noch seine eigene Vereinszeitung herausgeben. Ich habe einen heißen Tipp für die Fahnder bezüglich des Aufenthaltsortes von Osama bin Laden: Guckt doch einfach ins Impressum.

Freitag, 12. Februar 2010

Herr Doktor, Sozialisten! Überall Sozialisten!

Ein Gespenst geht um in Europa - der "geistige Sozialismus". Sagt jedenfalls Guido Westerwelle, dessen inflationäre Verwendung des Adjektivs "sozialistisch" zum Zwecke der Brandmarkung allen, was seiner neoliberalen Ideologie widerspricht, schon fast pathologische Züge annimmt. Diskussion über Hartz IV: Sozialismus. Zustand des Gesundheitssystems: Sozialismus. Große Koalition: Sozialismus. Und wenn es um die Wahlerfolge der Linkspartei geht, klingt der Mann gleich wie Joseph Goebbels und spricht vom "Bazillus der Sozialisten" (der vermutlich ausgemerrzt werrrden müsste *schnorch*). Es wird ziemlich deutlich, dass es sich weniger um ein Gespenst als um ein Hirngespinst handelt. Man könnte auch sagen: Eine fixe Idee. Oder kurz: Blblblblbl!

Donnerstag, 11. Februar 2010

Orgien! Wir wollen Orgien!

Beim Jupiter! Gerade lag ich, lässig in meine Toga gewickelt, auf meinem triclinum und ließ mich von meinem Leibsklaven, dem Ein-Sesterzen-Arbeiter Hartzus Quartus, mit Weintrauben füttern, da hörte ich vom nahegelegenen Forum aus wieder mal den pockennarbigen Senator Guidius Occidentfluctus seine üblichen Hasstiraden schwingen gegen jeden, der weniger Geld besitzt als er. Das Reich sinke in Dekadenz herab, brüllte der irre Prediger, würde der Plebs weiterhin nur so mit Gold überhäuft. Potzblitz, dachte ich, richtete mich mühsam auf, rückte meinen Lorbeerkranz zurecht und schob die in Auerochsfett gebratenen Kaldaunen beiseite - Dekadenz, das klingt ja gar nicht gut. Vielleicht sollte ich Hartzus Quartus' Regelsatz kürzen und dafür die Dosis der täglichen Peitschenhiebe erhöhen.

Mittwoch, 10. Februar 2010

Wehe, ihr Sünder, vor dem grausamen und rachsüchtigen Wagner-Gott!

Der verhinderte Linzer Weihbischof Gerhard Wagner, der einst Hurrikan Katrina als Strafgericht Gottes für die unmoralische Lebensweise der Einwohner von New Orleans ansah, bleibt seinen Prinzipien treu. Im Interview mit dem "Kurier" antwortete der wieder zum Pfarrer zurückgestufte Wagner auf die Frage, ob in Haiti "ein strafender Gott" am Werke gewesen sei: "Das weiß ich nicht. Gott lässt sich nicht in seine Karten schauen. Aber es ist schon interessant, dass in Haiti 90 Prozent Anhänger von Voodoo-Kulten sind." Na, was für ein Zufall. Da hat Gott wohl den Erdbeben-Trumpf auf den Tisch geknallt, und sein Gegenspieler, der afrikanische Geistergott, musste fünf Euro in den Pott zahlen.

Dienstag, 9. Februar 2010

Erziehungsvorteile als Soldat

Da hat sich der gute Mann wohl etwas Arbeit mit nach Hause genommen: Ein US-Soldat hat seine vierjährige Tochter gewaterboarded, weil sie partout das Alphabet nicht lernen wollte. Ich kann's mir lebhaft vorstellen, wie das lief: "Los, spuck's aus! Was kommt nach dem i, du Miniaturkameltreiber? Ich weiß, dass du es mir verheimlichst! So, du willst also immer noch nicht reden...?" - *Blubbblubbblubb*. Es ist eben nicht immer einfach, Privates vom Beruflichen zu trennen. Aber wer will's dem GI verübeln, dass ihm das Thema wichtig ist - schließlich wollen alle Eltern, dass ihre Kinder mehr erreichen als sie selbst; und wer das Alphabet nicht drauf hat, dem steht halt nur die Soldatenlaufbahn offen.

Pofallas im Nebel

Na also, geht doch: Jetzt will die Bundesregierung Kinderporno-Seiten doch lieber löschen, als sie mit virtuellen Stoppschildern zu verzieren. Allerdings hege ich so meine Zweifel, ob es wirklich der öffentliche Druck war, der letztlich zu dieser Zurückruderei geführt hat - oder nicht doch eher die miserablen Umfragewerte der Koalition, insbesondere des gelben Teils der Polit-Wespe.

Samstag, 6. Februar 2010

Deutschstunde mit Dr. No

Liebe Internetschreiberlinge. Einerseits ist es für mich immer wieder ein beruhigendes Gefühl zu sehen, dass die wenigsten Leute, die sich berufen fühlen, in aller Öffentlichkeit Textbeiträge zu verfassen, dazu auch wirklich befähigt sind. Das bessert mittelfristig meine Chancen in jenem Sektor des Arbeitsmarkts, in dem sich Menschen tummeln, die ihre Brötchen mit dem geschriebenen Wort verdienen wollen.
Andererseits aber stolpere ich im Netz immer wieder über Sätze oder ganze Passagen, bei deren Lektüre es sich anfühlt, als würde einem eine Kreissäge durch den Kopf gezogen.

Wollt ihr den totalen Karneval?

Jedes Jahr aufs Neue wird im Rheinland versucht, das letzte bisschen Humor, das es in diesem Lande noch gibt, auf grausamste Art und Weise abzutöten. "Karneval" nennt sich diese intellektuelle Massenvernichtungswaffe, anderswo auch "Fasching" oder "Fastnacht" oder wie auch immer; ist mir völlig wurscht, solange ich da nicht leben muss. Aber ungeschoren kommt auch unsereins nicht davon: Trotz Verbots durch die Menschenrechtskommission der UNO bombardieren uns die öffentlich-rechtlichen Sender in diesem Jahr mit knapp 80 Stunden Karnevalssendungen. Achtzig Stunden! Hat da eigentlich irgendjemand drum gebeten? Und wenn ja, wer ist die Sau?

Freitag, 5. Februar 2010

Karrierechance Schwerkrimineller

Seit etwas mehr als zwei Jahren gibt es nun die Vorratsdatenspeicherung, also die Verpflichtung der Provider und Telefongesellschaften, Verbindungsdaten sechs Monate zu speichern und bei Anforderung von Ermittlungsbehörden herauszurücken. Wir erinnern uns: Das Gesetz ist eingeführt worden, um - so hieß es - in Einzelfällen die Aufdeckung "schwerer Straftaten" zu erleichtern. Schwere Straftaten - das klang so nach Mord, Terrorismus, Menschenhandel und so weiter. Es geht aber um mehr, viel mehr Straftatbestände - und bei den reinen Verbindungsdaten bleibt es genausowenig wie bei den Einzelfällen.

Donnerstag, 4. Februar 2010

Barack Obama sollte lieber den Springerverlag bombardieren

Auch nicht schlecht: "Welt Online" lässt den Neocon-Falken Daniel Pipes zu Wort kommen, hält es aber zumindest in der Onlinefassung des Artikels nicht für nötig, darauf hinzuweisen, dass es sich um eine Art Gastkommentar handelt. Mit dem Ergebnis, dass nun die "Welt" offenbar zur Bombardierung des Iran aufruft. So verstehe ich zumindest die Überschrift, die da lautet: "Barack Obama sollte den Iran bombardieren". Und warum sollte er das nach Pipes' Ansicht tun? Kein Witz: Um seine Umfragewerte zu steigern. Blut für Öl war gestern, heute heißt es Blut für Prozentpunkte.

Reden ist Silber, Simsen ist Gold

Auch ich bin nicht davor gefeit, dass durch hundertfache Wiederholungen meine Aufmerksamkeit erregt wird, obwohl ich mich dagegen sträube. Und so habe ich nun entgegen meiner sonstigen Gewohnheit einmal den Ton angelassen, als meine Lieblingsserie "Becker" von der Werbung unterbrochen wurde. Ich wollte wissen, ob es mit dieser unglaublich penetranten "My 5000"-Reklame von MTV, die gefühlt 5000 mal pro Tag läuft, wirklich das auf sich hat, was ich befürchtete, herausgelesen zu haben. Und tatsächlich: Es handelt sich um einen Handyvertrag mit 5000 freien SMS. Pro Monat.

Mittwoch, 3. Februar 2010

Da dreht sich Heinrich VIII. im Grabe

Es ist nun schon fast ein halbes Jahrtausend her, dass sich die englische Kirche vom Vatikan losgesagt hat. Dennoch reicht der Arm des Papstes noch weit - sehr weit, wie man jetzt beobachten muss. Eine kritische Äußerung des greisen Inquisitors auf dem heiligen Stuhl reichte jetzt aus, um die Novellierung des britischen Gleichstellungsgesetzes zu kippen. Wenn das der olle Tudorkönig wüsste.

Dienstag, 2. Februar 2010

Neue Umfrage: Alle Macht der Familienministerin!

Um was man sich in Deutschland als Familienministerin so alles kümmern muss: Die ehemalige Amtsinhaberin von der Leyen hat die Zensur des Internets auf den Weg gebracht, die jetztige Ministerin Kristina Köhler will die Kontrolle über den staatlichen Kampf gegen Neonazis an sich reißen (und ihn offenbar in einen Kampf gegen Linksextremismus umwandeln). Wow - ich dachte immer, die befassen sich eher mit Kindergärten und häuslicher Gewalt und so. Nun denn, wenn die Behörde schon so eine Art Superministerium und Köhler eine 32-jährige Superpolitikerin ist, dann sollte man das auch gleich korrekt eintüten und legitimieren. Und wir wollen mit der neuen Abstimmung - wie immer oben rechts - dabei helfen. Worum soll sich das Familienministerium noch kümmern? Bitte klicken Sie jetzt!

Andere Länder, andere Moralvorstellungen - heute: Die Schweiz

Die Frage, ob die Bundesregierung eine CD mit Daten mutmaßlicher Steuersünder, die ihr Geld in die Schweiz geschafft haben, kaufen darf, um ihnen auf die Schliche zu kommen, wird heißer diskutiert als die, ob die Bundeswehr Massaker in Afghanistan anrichten darf. Die Tatsache, dass es beim letzten derartigen Fall - unter Regierungsbeteiligung der SPD - so gut wie gar keine Debatte gab, nun, innerhalb der Wespenkoalition, hingegen massivst, spricht Bände. Ebenso eine Titelzeile auf Spon: "CDU-Wirtschaftsflügel warnt Merkel vor Kauf der Steuersünder-CD". Ein Schelm, wer Arges dabei denkt. Hat da unter Umständen vielleicht jemand Angst, aufzufliegen?

Im Selbstversuch bewiesen: Sport ist tatsächlich Mord

Gerade zum ersten Mal seit Äonen wieder Sport getrieben (Fahrradfahren zur Arbeit mal außen vor gelassen). Man ist ja langsam in einem Alter, in dem einem der Arzt zu sowas rät. Und man sagt ja, Sport treiben halte jung. Und tatsächlich: Ich fühle mich wieder wie 25.

Ich sollte allerdings der Vollständigkeit halber hinzufügen, dass ich mit 25 anderthalb Schachteln Gauloises pro Tag geraucht habe.

Montag, 1. Februar 2010

Born to be mild

Partyzeit bei Oldenburgs Rockerbanden: Beide ansässigen Motorradclubs baten am Wochenende zum Tanz, und auch für ein unterhaltsames Rahmenprogramm sollte gesorgt werden. Etwa den jeweils anderen Club auszuräuchern. Das hatte auch die Polizei befürchtet, strategisch wichtige Punkte in der Stadt besetzt und mit mehreren Hundertschaften die lack-und-lederverliebten Biker daran gehindert, sich gegenseitig die Birnen weichzukloppen. Muss wieder mal Millionen gekostet haben - und da sind die Kosten für das Wegschippen des ganzen gefrorenen Testosterons noch gar nicht eingerechnet.