Auf ein Wort, ihr Lastwagenfahrer: Wenn eine stark frequentierte Autobahn wie die A 7 voll gesperrt wird und die Umleitungsschilder explizit darauf hinweisen, dass Lkws eine andere Umleitungsstrecke fahren sollen als Pkws, dann ist das nicht zwingend eine behördliche Schikane, die ihr offenbar aus genauso grundsätzlichen Erwägungen ignorieren zu müssen scheint wie die gesetzlich vorgeschriebende Höchstgeschwindigkeit - nein, so eine Maßnahme kann mitunter auch einen guten, vernünftigen und nachvollziehbaren Grund haben.
Etwa den, dass die Pkw-Umleitung durch ein Dörfchen führt, dessen Ortskern sich seit 1148 nicht verändert hat und dessen einzige Hauptstraße gerade einmal so breit ist, dass sich ein Traktor und ein Mofa aneinander vorbeiquetschen können und die ausschließlich aus 90-Grad-Kurven besteht. Aber das habt ihr dann ja auch gemerkt. Freilich erst, als es zu spät war. Und dann mussten alle anderen für eure Schwachsinnigkeit büßen. Danke dafür! Man könnte fast vergessen, dass man Atheist ist, so sehr wünscht man sich beizeiten eine Hölle speziell für Lkw-Fahrer - eine Hölle, die nur aus zweispurigen Autobahnen besteht, bei denen die Überholspur aus einem Flammenmeer besteht, die ausschließlich bergauf führen und auf denen ihr ewig herumkurven müsst, nur unterbrochen von Stopps auf überfüllten Raststätten, in denen Kaffee, Bratwürstchen und Pornohefte stets ausverkauft sind.
Und ihr, liebe Edesheimer, die ihr euch mit Badeschlappen und Bierflaschen nach draußen begeben habt, um euch das Elend aus nächster Nähe anzuschauen: Ich wette, dass ihr euch in 50 Jahren noch genau daran erinnern könnt, was ihr gerade gemacht habt, als die Blechlawine in euren Ort kam. Eure Enkel werden mit großen Augen zu euch aufblicken, wenn ihr von dem Tag erzählt, als sich der gesamte europäische Nord-Süd-Verkehr durch euer Kaff wälzte.
Ich bezweifele allerdings, dass diejenigen von euch, die sich an die Straße gestellt haben, in 50 Jahren noch leben. Abgase und so. Also schreibt es lieber für die Nachwelt auf.
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