Tatsächlich - das Leben schreibt immer noch die besten Geschichten. Gerade erst fabulierte ich darüber, dass die CSU die bayerischen Grünen am liebsten auf dem Scheiterhaufen verbrennen würde, da setzen die Christsozialen im realen Leben noch einen drauf: Erwin Huber ruft zu einem Kreuzzug gegen die Linken auf - diese Meldung ist so fantastisch, die hätte ich mir selbst in stockbesoffenem Zustand nicht besser ausdenken können.
"Der Kampf gegen links kommt aus unserem Herzen", salbadert Erwin "von Bouillon" Huber, attackiert bei dieser Gelegenheit auch die SPD und ist wohl schon dabei, sich ein Stoffkreuz ans Revers der Lodenjacke zu tackern. Aber wenn er schon so größe Töne spuckt, erwarte ich, dass er es auch richtig anpackt: Dann soll gefälligst ein Heer fundamentalistisch-aufgeputschter Bazis, mit Heugabeln und abgebrochenen Bierkrügen bewaffnet und mit einem Kruzifix am Gamsbarthut, losziehen, um die heilige Stadt (München) für den wahren Glauben (reaktionäres Einparteienregime) zurückzugewinnen. Und das bitteschön mit allem Drum und Dran: Das Parteigebäude der Linken in der Schwanthalerstraße wird mit Rammböcken und Leitern gestürmt, dort vorgefundene Götzenbilder werden zerstört und alle gefangenen Linkspartei-Funktionäre vor die Wahl gestellt - zwischen einer Zwangstaufe, ich wollte sagen: einem Zwangseintritt in die CSU oder einem Wurf in die Jauchegrube vom Bauer Gimplmoser.
Aber eine Bitte hätte ich da schon noch, ihr schwarzen Ordenskrieger: die Pogrome, in die der historische Erste Kreuzzug ausgeartet ist, spart ihr euch dieses Mal, gell? Danke.
2 Kommentare:
München - Pah! Wenn die damals nicht die Unterföhringer Brücke abgezündelt hätten, wäre München heute noch ein Kloster mit der Bauernhäusern drumherum.
der = drei
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