Seiner durchlauchtigsten Majestät, Fürst Hans-Adam II. von (und natürlich zu) Liechtenstein, pocht das blaue Blut in den Schläfen. Angepisst davon, dass deutsche Beamte tatsächlich versuchen, den Steuerflucht-Sumpf - eine der Grundlagen seines märchenhaften Reichtums - wenigstens halbwegs trockenzulegen und er sie dafür nicht einmal auf die Streckbank packen darf, schimpft Ihro Gnaden drauflos und spricht von einem "vierten Reich", von dem er hoffe, dass sein Miniatur-Wunderland es überlebe.
Das ist nicht nur ziemlich peinlich, sondern im gegebenen Kontext auch noch einigermaßen geschmacklos: Hans-Adam hat sich nämlich nicht entblödet, diesen Begriff ausgerechnet in einem Brief an das jüdische Museum in Berlin zu verwenden, in dem er die Leihgabe einiger Kunstschätze ablehnt. Offenbar dachte Hoheit, dass gerade jüdische Institutionen es besonders knorke finden, wenn die singulären Verbechen des "Dritten Reiches" durch derartige ideologische Floskeln und aus persönlichen und kleinkarierten Rachegelüsten heraus verwässert werden. Auch hier könnte es helfen, zwischendurch mal ein Geschichtsbuch zu lesen - und nicht nur Kontoauszüge.
Was den Monarchen zu seinem rhetorischen Rohrkrepierer getrieben hat, lässt sich nur spekulieren. Also wollen wir das auch tun: Nämlich in der neuen Umfrage (rechts oben auf der Seite). Mehrfachabstimmungen sind möglich - klicken Sie jetzt.
Ach ja, da war ja noch der andere Kerl mit einem verqueren Verhältnis zur deutschen Geschichte: Kim Larsen, seines Zeichens gealterter Musiker und Thema der letzten Umfrage, nachdem er das Nichtraucherschutzgesetz in die Nähe des Holocaust gerückt hatte. Die meisten Teilnehmer der Umfrage waren der Meinung, bei Larsen handele es sich um einen abgehalfterten und versoffenen Altrocker, der sich mit dieser Aktion ins Gespräch bringen wollte.
Man hilft ja gerne.
3 Kommentare:
i like......
Juhuu, mein erster Spam-Comment. Jetzt bin ich ein richtig echter Blogger...
Mein Respekt. *g*
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