Bekommt er eine Abmahnung? Eine Lohnkürzung? Die fristlose Kündigung? Das interessiert den Betreffenden doch tendenziell wohl eher nicht mehr, wenn er zerschmettert auf dem Bürgersteig unter seinem Bürofenster liegt. Die Vorgehensweise erscheint etwa so sinnvoll wie jene auf dem guten alten Titanic-Plakat, auf dem die Regierung per Gesetz das Waldsterben verbietet - aber nur, wenn man den viel wesentlicheren Teil dieser "Abmachung" überliest: Die Mitarbeiter bevollmächtigen die Firmenleitung, sie in die Klapsmühle abzuschieben, sobald sie anfangen zu schwächeln.
Wer den Druck, die miesen Arbeitsbedingungen und die lausigen Löhne nicht mehr erträgt, ist also schlicht und einfach verrückt. So wie der Mitarbeiter, der nur wenige Stunden nach dem Besuch des Konzernleiters aus dem Fenster sprang. Vermutlich hat er dessen Äußerungen, dass nicht die Arbeit, sondern die Gesellschaft schuld an der Suizidwelle sei und die Firma sich nicht in private Probleme einmische, aufgrund einer psychischen Erkrankung irgendwie schlecht wegstecken können.
Das ist doch mal eine Personalpolitik! Hoffentlich liest niemand aus der FDP die mittlerweile zahlreichen Artikel dazu, sonst kommen die noch auf irgendwelche Ideen. Zwangseinweisung bei freiwilliger Kündigung oder so. Antidepressiva im Firmenkaffee. Und statt Betriebsräten gibt es Männer in weißen Kitteln, an die man sich mit seinen Problemen wenden kann.
Und Wolle Petry singt dazu: "So ein Wahnsinn - warum stürzt du dich aus dem Fenster? [Fenster! Fenster! Fenster!]"
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