Mittwoch, 5. März 2008

The not-so-Black Prince

Prinz Harry ist traurig. Nach nur zehn Wochen Armee-Einsatz muss er Afghanistan wieder verlassen - dabei war er bestimmt kurz davor, den Krieg im Alleingang zu entscheiden. Schließlich bekleidet der Liebhaber von Naziuniformen mit seinen süßen 23 Jahren den Rang eines Unterleutnants - zweifellos ein geborener Heerführer. In einem typischen Anflug von aristokratischem Chauvinismus hatte das Haus Windsor den Milchbubi also in den Krieg geschickt, diesen Umstand zu gegebener Zeit der Presse gesteckt und zieht nun die leider, ach, notwendig gewordene Konsequenz, die Nummer drei der Thronfolge aus der Schusslinie zu nehmen. Eine nur allzu durchsichtige Farce.

Nach den Worten seines Kommandeurs war er "an den Operationen voll beteiligt und ist die gleichen Risiken eingegangen wie alle anderen in seiner Truppe". Das glaube ich dem Mann aufs Wort, schließlich sind diese Operationen und Risiken ja nicht näher bezeichnet. Es kann sich durchaus um die Operation "Latrine putzen" und das Risiko, Kakerlaken im Plumpudding zu entdecken, gehandelt haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass Harry Befehle wie "Sie werden morgen einen Sturmangriff auf diese befestigte Stellung durchführen" auszuführen hatte, halte ich demgegenüber für - nun ja, eher gering. Eigentlich sollten seine Kameraden traurig sein, dass Ihro Gnaden weg ist: Seine Einheit war in den Wochen seines Abenteuereinsatzes vermutlich nicht die allererste Wahl bei gefährlichen Missionen. Das könnte sich nun ändern.

Aber was soll's, der Satisfaktion ist Genüge getan worden und von jetzt ab wird der Mann, dessen Vater einst ein Tampon sein wollte, bis zum Ende seiner Tage mit seinen Kriegserlebnissen prahlen können. Vielleicht sollte man an dieser Stelle einmal an einen anderen Prince of Wales erinnern: Edward Plantagenet, den berühmten "Black Prince". Das waren noch Zeiten, als königliches Blut wirklich kämpfen musste...

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