Nachdem das französische Kernkraftwerk Tricastin in der Nähe von Avignon vor zwei Wochen seine Umgebung mit 30.000 Litern radioaktiver Uransuppe verseucht hatte, waren gestern nun die Mitarbeiter an der Reihe. Durch ein neuerliches Leck seien 100 Beschäftigte des AKWs "leicht kontaminiert" worden, heißt es. Da bin ich ja beruhigt, dass sie nur "leicht" verstrahlt wurden. Dann wächst ihnen vielleicht doch kein drittes Auge am Rücken oder ein neuer Finger am Ohr. Und hey, Krebs kriegen wir doch alle irgendwann, oder?
Auf der Störfallskala der Atomaufsichtsbehörde, die von null bis sieben reicht, wurde der Vorfall als "null" gewertet. Hmmm... Normalerweise behaupten AKW-Betreiber eigentlich immer bei Störfällen, es sei rein gar nichts passiert, alles paletti usw. Ist das dann eine "minus drei" auf der Skala oder was? Wenn 100 verstrahlte Mitarbeiter die unterste Störfall-Stufe darstellen, dann möchte ich nicht wissen, was etwa für Stufe vier nötig ist.
Geplatzte Rohre, undichte Dichtungen, Brände - Schön, dass unsere westlichen AKWs ja so unglaublich sicher sind, wie uns seit Tschernobyl schließlich immer wieder eingetrichtert worden ist. Und schön auch, dass die CDU einen Ausstieg aus dem Atomausstieg erwägt. Nächstes Jahr (spätestens) steht die Bundestagswahl auf dem Programm. Es bleibt zu hoffen, dass das Thema "Störfälle in AKWs" bis dahin nicht ganz in Vergessenheit gerät . . .
. . . aber angesichts der Häufigkeit solcher Fälle glaube ich das eigentlich nicht.
2 Kommentare:
Wir müssen uns wirklich fragen, wer hier verstrahlt ist, nicht wahr?
Allerdings. Analog zu Merkel, die ja bis in die Arktis reist, um bedeutungsschwanger und betroffen in bereitstehende Kameras zu glotzen - äh, will sagen: um sich vor Ort über so Klimasachen zu informieren, könnte man nun der gesamten Unionsspitze ja mal vorschlagen, dem betreffenden AKW eine Visite abzustatten. Schutzanzüge brauchen sie nicht, ist ja alles sicher. Und Glos dürfte sogar im Kühlwasser baden, wenn er möchte.
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