Dienstag, 28. Oktober 2008

Vertrauensbildende Maßnahme: Bundeswehr greift auf non-letale Methoden zurück

Es geht vorwärts im Miteinander zwischen Deutschen und Afghanen: Beim jüngsten Scheibenschießen auf ein von Zivilisten besetztes Auto bei Kundus ist es den deutschen Soldaten gelungen, niemanden zu töten. Die fünf Afghanen in dem Kleinbus, der mit MG-Feuer bestrichen wurde, weil er sich für den Geschmack der Soldaten zu schnell einem Kontrollposten näherte, wurden lediglich verletzt. Zwei von ihnen zwar ziemlich schwer, zugegeben, aber immerhin - keine Toten (sofern die beiden es überleben) und auch keine Frauen und Kinder unter den Niedergeschossenen. Die Lage bessert sich.

Nun müssten die Landser nur noch lernen, dass auch in einem kargen Drittweltland wie Afghanistan die Einwohner es mitunter mal eilig haben könnten und deswegen schneller fahren. Etwa, wenn sie - wie im aktuellen Fall - seit Kabul mit einem toten Verwandten im Auto sitzen, den sie zu seiner Beerdigung ins mehrere hundert Kilometer entfernte Badachschan bringen wollen und der sicherlich nicht angenehm roch. Solche Situationen kommen auf dem Truppenübungsplatz in der Lüneburger Heide natürlich eher selten vor.

Und vielleicht sollte den Soldaten endlich mal jemand erklären, dass man - wenn man in einem altersschwachen Auto auf einer schlecht befestigten Straße unterwegs ist - Warnschüsse schlicht und einfach auch mal nicht hört.

Wild loszuballern und Zivilisten zu massakrieren, weil einem die Nerven durchgehen, wenn die Einheimischen sich in ihrem eigenen Land nicht gemäß deutscher Vorschriften verhalten, dünkt mich jedenfalls kein besonders gutes Mittel zur Vertrauensbildung zu sein.

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