Donnerwetter! Der Papst entschuldigt sich für sexuelle Übergriffe katholischer Geistlicher auf Minderjährige - na endlich, möchte man sagen. Allerdings, und das taucht in den meisten Berichten dazu erst im zweiten oder dritten Absatz auf, äußerte er diese Entschuldigung in Sydney - mit explizitem Hinweis auf die Missbrauchsfälle in Australien. Die anderen Vergewaltigungsopfer von katholischen Geistlichen auf der ganzen Welt sind damit offenbar weiterhin selbst schuld an ihrem Unglück. Was führen sie die armen Priester auch dauernd in Versuchung, die kleinen Racker.
Na ja, denken wir positiv. Bereits im April hat er sich in den USA mit Missbrauchsopfern getroffen. Zwar hat er meines Wissens nicht das Wort "Entschuldigung" in den Mund genommen; und ich bin mir nicht so sicher, ob es den Opfern wirklich geholfen hat, gemeinsam mit dem obersten Chef ihres Vergewaltigers zu beten, oder ob eine Therapie in Verbindung mit einem erklecklichen Schmerzensgeld nicht sinnvoller wäre. Aber hier ein Treffen, dort eine Entschuldigung - wenn das so weitergeht, hört die Kirche vielleicht sogar eines Tages damit auf, Missbrauchsfälle zu vertuschen und fängt an, die Täter der Justiz zu übergeben.
Und damit meine ich nicht das Jüngste Gericht.
2 Kommentare:
Gut, dass ich dem Verein vor einem Jahr den Rücken gekehrt habe. Ich versteh auch nicht so recht, was diese Wischi-Waschi Position für einen Hintergedanken hat. Will man wirklich die Pfaffen schützen und Straftaten trotz (!) schlechter Publicity vertuschen?
PS: Schön, dass man jetzt auch ohne Blogger-Account hier kommentieren kann. Oder war ich bislang zu blöde?
PPS: Schöner Blog!
Zumindest zahlt man lieber Schweigegeld statt Schmerzensgeld. Ich vermute, die Kirchenoberen haben Angst davor, dass die Öffentlichkeit über die bekannten Skandale hinaus eine Vorstellung davon bekommt, wie groß das Problem wirklich ist.
ad PS: Ging das vorher nicht? Keine Ahnung, wie das bei blogspot läuft...
ad PPS: Danke!
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