Aus Sachsen kam auch noch nie was Gutes, war ich in den letzten Jahren geneigt zu glauben. Dass der Freistaat indes doch zu was nütze sein kann, hat sich jetzt gezeigt: Ausgerechnet das Land, dessen sofortige Abtretung an Polen ich bisweilen gefordert habe, bringt Schäubles Überwachungs-Pläne zu Fall - die SPD, Juniorpartner in der Regierungskoalition (die man beim besten Willen nicht als "Große" bezeichnen kann) versagt ihre Zustimmung zum BKA-Gesetz in der bevorstehenden Bundesrats-Abstimmung. Okay, diese Entscheidung fiel auf Betreiben der traditionell aufmüpfigen Jusos; und die Parteispitze schäumt mal wieder ob des Ungehorsams. Aber egal: freuen wir uns über die Verschnaufpause auf dem Weg nach 1984.
Damit nicht genug: Sachsens Schüler sind die klügsten im ganzen Universum, heißt es unter Berufung auf die neueste PISA-Studie. Nun denn: Es besteht wohl doch noch Hoffnung für den Freistaat. Irgendwann dürfen die ja alle wählen - und vielleicht, nur vielleicht, sitzen ja in 20 bis 30 Jahren nicht mehr in jedem sächsischen Kreistag Nazis.
Allerdings muss ich von früheren Plänen zur Eindämmung der Wahlerfolge von Faschisten wieder Abstand nehmen: Ein Wahlrecht, bei dem man den Namen der Partei, die man wählen möchte, fehlerfrei buchstabieren statt ankreuzen muss, hilft nun nicht mehr. Buchstabieren kann die Brut ja offenbar mittlerweile.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen