Niemand mag Gaffer, die nach einem Verkehrsunfall im Weg herumstehen und glotzen. Oder, wie ich es in meiner Jugend auf dem Land mehrfach mitbekommen habe, extra zu einem Unfall oder Brand hinfahren, um zu glotzen. Ob das, was die Nachrichtenagentur ddp unter Berufung auf eine Lübecker Zeitung berichtet, allerdings eine geeignete Methode ist, um diese Kreaturen umzuerziehen, weiß ich wirklich nicht: Der schleswig-holsteinische Innenminister denkt demzufolge darüber nach, Gaffern hinterher bei Polizei und Feuerwehr zur Abschreckung Fotos von Unfällen zu zeigen.
Äh - Gaffern Unfallbilder zu zeigen soll abschreckend wirken? Ich meine, Gaffer wollen doch Unfälle sehen, am liebsten auch die Opfer, wegen des Gänsehautfaktors und so. Weil: Sonst würden sie ja nicht gaffen. Vielleicht fänden sie es ja sogar dufte, dabei auch noch bequem sitzen zu können. Ist ja immer so scheißungemütlich an den Unglücksorten. Und die Beamten reichen dazu Popcorn und Bier.
Super Idee - mit der Diaschau "Die 50 schrecklichsten Unfälle Deutschlands" blech- und blutgeile Voyeure kurieren zu wollen. Vielleicht könnte man in Weiterentwicklung dieser Idee ertappte Spanner zum offiziellen Pornogucken ins Ministerium bestellen. Oder Menschen, die ein Alkoholproblem haben, zum behördlich angeordneten Saufen zwingen. Im Beisein des Ministers.
Das allerdings könnte wirklich abschreckend wirken.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen