Freitag, 11. Dezember 2009

Beispielhaft: Bank geht gegen Bonuszahlungen vor

Endlich einmal eine erfreuliche Meldung in diesen finsteren Zeiten der Finanzkrise: Die erste Bank hat offiziell verkündet, dass überhöhte Boni für Mitarbeiter ab sofort der Vergangenheit angehören! Jawohl: Niemand anderes als der Aufsichtsratsvorsitzende der HSH-Nordbank, Hilmar "Peanuts" Kopper, hat verkündet, dass das Wort "Bonus" in seinem Haus nunmehr "getilgt" sei.

Stattdessen heißen die Millionenzahlungen nun "variable, erfolgsbezogene Vergütungsbestandteile".

HSH Nordbank: Das war übrigens die, der 30 Millarden Euro aus dem staatlichen Rettungsfonds garantiert worden waren, von denen sie 17 Mrd. verplemperte - unter anderem, um Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher, der mit seinen Kollegen die Landesbank an die Wand gefahren und massiv Stellen abgebaut hat, den Verbleib in seinem Büro mit ein paar Milliönchen zu versüßen -, die restlichen 13 Mrd. aber großzügig wieder zurückzuzahlen gedenkt und die schon immer erstaunliche Kreativität an den Tag gelegt hat, wenn es darum ging, ihren Managern Millionen und Abermillionen aus diffusen Quellen nachzuwerfen.

Vermutlich erhofft sich die Leitung der Pleitebank mit dem Kopperschen Neusprech ein Ende des Boheis um aberwitzige Boni-Zahlungen: Schließlich passt "Erfolgsbezogene Vergütungsbestandteile" in keine Schlagzeile. Denn die Sache mit Nonnenmacher hatte nicht nur beim Lumpenproletariat für gewissen Unmut gesorgt, schließlich hat die Regierung ja eigentlich die Gehälter für Manager von Banken, die Sozialhilfe kassieren, auf 500.000 Euro begrenzt. Das ficht jedoch weder die Bank an noch die CDU-geführten Regierungen Hamburgs und Schleswig-Holsteins, die dieser, ähem, Umgehung der geltenden Bestimmungen diensteifrig zugestimmt haben.

Warum sie das gemacht haben, erschließt sich mir nicht - ich vermute aber mal, dass es sich um eine klassische Win-Win-Situation handelt.

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