Persönlich hege ich ja keinerlei Zweifel daran, dass ich im Grunde ein total hippes 21st-Century-Kid bin. Und so war es auch ein Klacks für mich, gestern Abend mal eben zwischen zwei Ampullen - ich meine natürlich: Ampeln - eine neue coole, ach was: total asskickende Trendsportart zu erfinden. Ich nenne sie *trommelwirbel*: XtremeSnowCycling. Fuck Yeah! Check it! Morgen mache ich mich selbstständig und vermarkte irrsinnig viele groovige - und natürlich sauteure - Accessoires dazu. Oder heißt das jetzt "Apps"?
Zum Beispiel Helme, Gelenkschützer, Strampelanzüge in angesagten Farben (bei denen ich auch noch an der aufgedruckten Werbung verdienen kann), Sonnenbrillen und selbstverständlich extra für diesen Zweck entworfene Fahrräder, die nicht unter 5000 Euro zu haben sein werden, dafür aber dauernd kaputtgehen, damit man auch cool daran herumschrauben kann. Und dann ab in den Schnee! Erlebt den Thrill, über die sich völlig unberechenbar verhaltenden Spurrillen anderer Radler zu brettern! Erlebt die Heimtücke festgefahrenen Schneeschlamms. Genießt den Kick, in einer Schneewehe steckenzubleiben und euch beim Versuch, sich irgendwo abzustoßen, gepflegt auf die Seite legt. Fühlt über euren (selbstverständlich knackigen) Po, wie euer Hinterrad ungeachtet aller Lenk- und Gleichgewichtshaltungsbemühungen ein vollkommen eigenständiges Leben führt.
Lasst euch von einem RTL-Kamerateam dabei filmen und erntet eure 15 Minuten Ruhm als obertaffe Rampensäue, gegen die Snowboarder und Surfer einpacken können! Die härtesten ziehen gänzlich profillose Reifen auf, denn am geilsten ist XtremeSnowCycling, wenn der Schnee über mehrere Tage immer wieder festgetrampelt, gefroren, nachgeschneit und wieder festgetrampelt und gefroren ist. Wer schiebt, verliert!
(Okay, meine Heimatstadt war an der Ideefindung nicht gänzlich unbeteiligt. Der ist nämlich schon Weihnachten 1992 das Streusalz ausgegangen, weshalb sie dazu übergegangen ist, die letzten paar in den Cafés konfiszierten Salzstreuer nur noch an Stellen einzusetzen, wo's wirklich dringend nötig ist. Etwa auf der Auffahrt vor dem Haus des Bürgermeisters oder auf dem Fußweg von der Eingangstür des Rathauses bis zu der des Ratskellers. Aber was soll's: Damit zeigt die Übermorgenstadt, dass sie ein Herz für Trendsportler hat.)
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