Der Beginn eines neuen Jahres ist immer auch Gelegenheit, innezuhalten und an das Elend und die Armut in der Welt zu denken. Auch in Deutschland ist das Porblem nicht unbekannt: So sah sich Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz jetzt gezwungen, zwei ihrer Villen (man beachte den Plural) in St. Moritz für rund 47 Mio. Euro zu verkaufen. Ja, genau: Das ist dieselbe Dame, die vor einem halben Jahr noch behauptet hatte, von 600 Euro im Monat zu leben, im Discounter einzukaufen und sich statt Kaviar nur noch Pizza leisten zu können.
Ein sozialer Abstieg, wie er typisch ist für diese harten Zeiten: Gerade noch war man ein hart arbeitender Bürger, der von seinem sauer verdienten Geld zwar mehr schlecht als recht, aber immerhin überhaupt noch einigermaßen leben und sogar ab und zu beim Italiener um die Ecke essen konnte - und schwupps, stürzt man ab ins Bodenlose und muss seine Multimillionen-Anwesen in einem Schweizer Nobelort verticken. Wer kennt das nicht - ich selbst musste vergangene Woche meine Hochseeyacht verkaufen, um mir vom Erlös zwei Tüten abgelaufene Spekulatius kaufen zu können. Hoffentlich hat das Arbeitsamt nichts gemerkt.
Gut, ich will jetzt auch nicht allzu sehr auf Mademoiselle Schickedanz herumhacken. Mehrere Villen in ein und demselben Ort verkaufen zu müssen und dann nur noch neun wertvolle Immobilien zu besitzen bedeutet in ihren Kreisen wohl das gleiche wie für unsereinen, kopfüber in der Mülltonne steckend und nach einem noch nicht gänzlich verschimmelten Kanten Brot wühlend erwischt zu werden. Schon ihre Pizza-Beichte war wohl angetan, dass auf Bussi-bussi-Gesellschaften ein wenig über die Dame gelästert wurde - aber nun ist es wohl endgültig aus. Als nächstes muss sie wahrscheinlich auch noch ihr ererbtes Nazigold verticken.
Mit ihrer schmalzigen Bohème-Koketterie des Sommers hatte Schickedanz es in alle wesentlichen Blätter geschafft, die ihren Schwulst begierig, dankbar und unreflektiert ans niedere Volk weitergeleitet haben. Ich bin gespannt, wie nun mit dieser neuen Nachricht umgegangen wird. Und ob sich irgendjemand in irgendeiner Redaktion vielleicht auch mal, und sei es nur für zwei Sekunden, ein kleines bisschen schämt.
3 Kommentare:
Nobel geht die Welt zu Grunde. Vielleicht haben wir die junge Dame auch nur missverstanden. Vielleicht war sie so arm dran, dass es ihr wie ein Leben mit 600 € und Tiefkühlpizza vor kam :)
Drauf geschissen! Könnt mich gerade schwarz ärgern, über dieses Mistweib!
Als ob sie sich ein solches Leben auch nur in ihren schlimmsten Albträumen vorstellen könnte... :-)
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