Wie 2005 und 2002 schüttelt Guido Westerwelle sein Haar, weil er schon wieder nicht zum Kanzlerkandidatenduell eingeladen worden ist - er pocht gewissermaßen auf sein Recht auf Satisfaktion. Im Lauftext auf dem Infomonitor bei der Post, der eingerichtet wurde, damit die Leute, die eine halbe Stunde oder länger in der Schlange verbringen müssen, nicht zur Kettensäge greifen, lautet das dann so: "Westerwelle will sich duellieren!" Find' ich gut. Ich schlage Säbel vor. Meinetwegen auch Vorderlader. Bei Bedarf stelle ich mich auch gerne als Sekundant zur Verfügung.
Aber bis morgen abend wird das wohl nichts. Schon gar nicht, wenn ich wirklich sekundieren soll: Ich beabsichtige, bis mittags zu schlafen und anschließend mindestens drei Stunden lang zu frühstücken; eine Zeitspanne, während der ich nicht ansprechbar bin und schon gar nicht im Nebel mit Frack und Zylinder auf irgendeiner Wiese irgendwelche Schritte abzählen möchte oder so.
Andererseits: Das "Duell" zwischen Steinmeier und Merkel droht die langweiligste Politiksendung seit Erfindung des Fernsehers zu werden, da können die Öffentlich-Rechtlichen sich noch so sehr bemühen, mittels Herstellung einer Überzahlsituation der Moderatoren gegenüber den Kandidaten den Anschein von Tiefgang vermitteln zu wollen. Wer unentschieden ist und am Sonntagabend das Kanzlerduell guckt (und nicht die Simpsons), wechselt spätestens um 22 Uhr mit fliegenden Fahnen ins Lager der Nichtwähler.
A propos Nichtwähler: Dazu wollte ich trotz aller Schwierigkeiten dieses Thema betreffend auch noch was sagen, habe dann aber festgestellt, dass der begnadete Wilfried Schmickler dies schon in einer Art und Weise getan hat, der nichts mehr hinzuzufügen ist (gefunden bei Juwi):
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