SPD-Vorsitzender sei "das schönste Amt neben dem Papst", sagte Franz Müntefering einmal. Da wäre mittlerweile mehr als ein Fragezeichen angebracht: Was den Parteivorsitz angeht ohnehin - und auch der Papst hat nun ein richtig fieses Problem an der Backe: Der Teufel höchstselbst treibt sein Unwesen nicht etwa in Hippiekommunen, feministischen Gesprächskreisen oder dem Haus von Richard Dawkins, sondern - obacht - direkt im Vatikan! Das sagt Don Gabriele Amorth, seines Zeichens oberster Chefinquisitor in Rom. Der Mann kann gar nicht irren: Er ist dem Hörnerheini laut eigener Auskunft bereits 70.000 Mal gegenübergetreten und hat ihn dahin zurückgeschickt, wo der Pfeffer verbrennt.
Ich habe es immer geahnt: Der Petersplatz ist der Highway to Hell, die Glocken des Doms Hell's Bells und der Kerl mit dem Dreizack und den Hufen macht es sich im Allerheiligsten bequem wie ein entfernter Verwandter, den man nicht wieder los wird. Oder ist vielleicht Ratze selbst...? Man weiß es nicht. Aber schon Udo Jürgens trällerte ja einst: "Der Teufel hat den Papst gemacht".
Die Beweislage jedenfalls ist eindeutig: Da wäre unter anderem der Umstand, dass der 84-jährige Teufelsaustreiber Amorth neulich einen "unerklärlichen Zusammenbruch" gehabt habe und das Bett hüten musste. Und natürlich die Frau, die sich Weihnachten auf den Papst gestürzt hat - die muss ja wohl vom Teufel besessen gewesen sein. Nebenbei bemerkt: Wie es der Dame wohl geht? Früher pflegte man solchen Menschen kreuzförmig die Kopfhaut aufzuschneiden und mit Salz einzureiben, um die bösen Geister zu vertreiben.
Kardinäle und Bischöfe seien mit dem Teufel zugange, prangert Amorth an. "Wenn die Rede vom 'Rauch des Satans' ist, der in die heiligen Räume eingezogen ist, dann ist das wahr - auch, was die jüngsten Berichte über Gewalt und Pädophilie anbelangt", so der greise Padre. Ich weiß nicht, ob er mit dem "Rauch des Satans" jenen Qualm meinte, der bei der Wahl Ratzingers aus der Sixtinischen Kapelle quoll oder vielleicht den Rauch, den er vor dem Interview inhaliert hatte. Ich würde allerdings gerne wissen, ob er nun die Pädophilie-Fälle selbst für Teufelszeug hält oder eher die Berichte darüber - andererseits: Irgendwie interessiert es mich dann doch nicht so recht.
Teufelsaustreiber Amorth, dessen Name so klingt wie eine Black-Metal-Band, fordert nun sicherheitshalber, in jeder Diözese Exorzisten einzusetzen, um dieser epischen Auseinandersetzung gewachsen zu sein. Nun denn, sollen sie. Wenn einer von denen bei mir klingelt, weiß ich, was ich zu tun habe. Schließlich habe ich "Der Exorzist" gesehen. Den grünen Schleim bekommt man sicherlich mit einer Ladung Spinat und einem Sixpack Bier hin.
Via Roland.
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