Donnerstag, 31. Dezember 2009

Blogparade: Der höchst introvertierte Rückblick

Man soll ja immer offen sein für Neues, daher habe ich mich entschlossen, zum ersten Mal an einer Blogparade teilzunehmen, und zwar der von Sascha auf gesichtet.net. Dabei geht es um einen Rückblick auf die eigene Herumbloggerei im Jahr 2009 und die Vorstellung von drei ausgesuchten Posts.

Alsdann. Im beinahe vergangenen Jahr habe ich meine Blogaktivität spürbar steigern können, was nicht zuletzt mit meiner monatelangen Erwerbslosigkeit zusammenhängt - immerhin kam deutlich mehr als ein halber Post pro Tag heraus, das ist doch was. Vielleicht bastel ich mir selbst einen kleinen Orden. Oder errichte mir einen Schrein, in dem ich mir huldigen kann.

Außerdem habe ich mit "No Comment" und "Der bescheuerte Ausdruck" zwei mir liebgewonnene Rubriken eingeführt, die in unregelmäßigen Abständen neu bestückt werden. In die erste fallen Ereignisse, bei denen ich überzeugt bin, dass sie keiner weiteren Kommentierung meinerseits bedürfen und deshalb auch keinen Extra-Post bekommen. Die zweite spricht für sich: Schließlich stolpert man immer wieder über Ausdrücke, die so dämlich sind, dass sie verdienen, zumindest vorübergehend an den virtuellen Pranger gestellt zu werden.

Die Auswahl von drei Posts für diese Blogparade fällt mir ehrlich gesagt nicht gerade leicht; mir fielen auch andere ein, die es bei aller Bescheidenheit verdient hätten, dass an dieser Stelle noch mal auf sie hingewiesen wird. Es handelt sich bei den folgenden Posts also nicht um die "Top 3" im engeren Sinne, sondern ich wähle einen aus dem politischen Bereich, einen aus dem privaten und einen zu einem bunten Thema. Los geht's:
  • Terror Inc.: Dieser Post stellte meine Reaktion auf ein Beispiel medialer Terrorhysterie dar, die 2009 zwar schon ein wenig abgeklungen schien, punktuell aber immer wieder hochkocht. Im diesem Fall lief ein Vietnamese in den USA Amok, und prompt wurde wild über Verbindungen zu den üblichen Terrorgruppen spekuliert - und die Taliban taten den Medien auch noch den Gefallen, sich tatsächlich zu diesem Vorfall zu bekennen, was nicht nur ich ihnen keine Sekunde lang abkaufte.
    Das Schema ist so festgefügt wie ermüdend: Al Qaida wird ebenso oft als monolithische, straff organisierte Truppe dargestellt wie die Taliban als eine Art generalstabsgeführter Armee. Um die Kriegsrechtfertigungsmaschinerie am Laufen zu halten, eignet sich ein solches James-Bond-Szenario eben besser als einzuräumen, dass es sich um reichlich versprengte Häufchen handelt, die kaum mehr zu einer koordinierten Offensive fähig sind. Warum sich dem Thema also nicht einmal vom betriebswirtschaftlichen Standpunkt aus nähern?
  • Ein Blogger ist keine Insel: Ein Post aus der schon in der Grundschule beliebten Reihe "Wie ich meine Ferien verbrachte", auch wenn es sich strenggenommen nur um einen Nachmittag handelte. Der nächste, der mir von der Schönheit der ostfriesischen Inseln vorschwärmt, wird dies bereuen.
  • Vom Kindheitstraum zum Unterhaltungs-Alptraum: Wie ich auf das Schattenreich der "Casual Games" stieß. Selbst der Computerdaddelei keineswegs abgeneigt, konnte ich gar nicht fassen, mit welchen Machwerken die Spielebranche auf mein Portemonnaie schielt. Ich hatte mir sogar eine Demoversion von einem solchen heruntergeladen - und war regelrecht erschüttert ob der unfassbaren Langeweile des Gameplays. Die Frage, wer so etwas freiwillig und gerne spielt, hat die Wissenschaft bislang nicht beantworten können.
In einem Blog, der sich inhaltlich nicht unwesentlich nach der alltäglichen Berichterstattung in den Medien richtet, werden beinahe zwangsläufig manche Themen immer wieder angeschnitten; in meinem Fall waren das vor allem die Schweinegrippe und der Krieg in Afghanistan. Während sich ersteres bald hoffentlich erledigt haben wird (denn es nervt wirklich), werde ich zum letzteren wohl auch 2010 noch eine Menge zu schreiben haben. Und auch die Machenschaften des Vatikans werden voraussichtlich immer wieder dankbare Steilvorlagen darstellen. Ich bin da ganz optimistisch...

Ich wünsche allen ein gutes Jahr 2010. Außer den Arschlöchern natürlich. Denen wünsche ich wie immer die Pestilenz an den Hals.

4 Kommentare:

Böller-Impi hat gesagt…

Nen juten Rutsch, wünsch ich Dir. Möge der Pontifex mit Dir sein.

Sascha hat gesagt…

Vielen Dank für deine Teilnahme an meiner Parade. Besonders der Artikel über die Simulatoren hat mir den heutigen, an sich bislang doch recht grauen, Tag eindeutig aufgehellt; ich konnte herzhaft darüber lachen. Schon wirklich unglaublich, was es da inzwischen alles so gibt :D

文章 hat gesagt…
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宮保雞丁mika hat gesagt…
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