Genießen Sie diesen Sonntag - viele wird es nicht mehr geben. Genauer gesagt: nur noch vier. Dann nämlich ist es soweit: In Genf wird der gigantische Teilchenbeschleuniger des Cern-Instituts in Betrieb genommen. Das größte jemals von Menschenhand gebaute Gerät wird dabei offenbar kleine schwarze Löcher erzeugen, die gar nicht so klein bleiben und den Planeten Erde ruckzug auffressen und dann zu allem Übel auch noch rülpsen werden, wenn ich das richtig verstanden habe.
Zwei wack're Recken machten sich schon vor Monaten auf, die Welt zu retten *fanfarengeschmetter*: Walter Wagner und Luis Sancho. Der eine bezeichnet sich als Physikexperten, der andere als Zeitforscher; ihre bisherigen akademischen Meriten scheinen indes eher überschaubar auszufallen. Sie hatten wegen der drohenden Auslöschung des Planeten im März Klage vor einem US-Gericht auf Hawaii eingereicht. Nun, eine Klage ist vielleicht nicht der beste - da auch nicht der schnellste - Weg, um die Menschheit vor der endgültigen Vernichtung zu bewahren; erst recht nicht, wenn der Kläger auf Hawaii und der Beklagte in der Schweiz sitzt. Aber auf Hawaii brennt ja bekanntlich die Sonne erbarmungslos hernieder, da fällt es schwer, sich richtig gute Pläne auszudenken.
Quod erat demonstrandum: Bislang habe ich von dieser Klage nichts weiter gehört, und der Tag X rückt näher.
Das heißt, das Verhängnis ist nicht mehr aufzuhalten. Vier Wochen noch - gerade genug Zeit, allen Leuten, die man noch nie ausstehen konnte, endlich einmal zu sagen, dass sie einen ankotzen. Soll ja niemand doof sterben. Und dann das übliche Programm: Dem Chef eine reinhauen, ein paar Läden plündern, wildes Herumgeknutsche usw. - und sich am 9. September einen schönen Strand suchen, um das Ende abzuwarten.
Nur schade, dass die Cern-Forscher nicht einen Tag später, also am 11. September, loslegen. Dann könnte man bis dahin im Internet noch die wundervollsten Verschwörungstheorien dazu lesen.
1 Kommentar:
Wieso? Ich dachte, explizit den 11.09. nicht für das Experiment zu wählen, sei das sichere Zeichen dafür, dass es sich um eine Verschwörung handelt.
Außerdem weiß ich, wer hinter der Geschichte steckt: Der größte Teilchenbeschleuniger der Welt! Der ist nämlich geheim, aber ich muss angesichts des nahenden Weltuntergangs mein Schweigen brechen:
Es ist meine Schwiegermutter!
Wer je mit ihr in einem Café gesessen hat, weiß, was ein wahrer Teilchenbeschleuniger ist!
Aber nicht weitersagen.
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