Gestern mit halbem Ohr mitgekriegt: Die Scorpions bringen am Freitag ihr letztes Album heraus und gehen dann auf ihre letzte Welttournee. Gitarrist und Gründungsmitglied Rudolf Schenker erklärte hierzu: "Wir wollen nicht, dass es unwürdig wird".
Ähem. Liebe Scorpions: Dieser Zeitpunkt liegt schon lange hinter euch.
Ich meine damit nicht unbedingt eure Musik, die zwar reichlich lahm, aber immer noch Geschmackssache ist. Ich meine vielmehr, dass ihr eure seltsam bemützten Köppe aber auch in wirklich jede Kamera halten müsst, die irgendwer irgendwo aufbaut und ihr euch auf jedem Promiauflauf blicken lassen und mit euren auch mit über 60 noch lederbehosten Hintern auf jedem zweiten TV-Sofa Platz nehmen müsst - und all das nur, um nicht das Schicksal von Deep Purple oder Saga zu teilen.
Was, nebenbei gesagt, schon längst der Fall wäre, wenn nicht irgendwer - vermutlich euer Manager - es geschafft hätte, das unglaublich langweilige "Wind of Change" zur "Hymne der Perestrojka" zu (v)erklären. So könnt ihr sicher gehen, dass dieses Schlaflied zu jedem Jahrestag von 1989/90 wieder rauf und runter gedudelt wird. Vermutlich werdet ihr auch in diesem Jahr zu jeder 20-Jahre-Wiedervereinigungs-Rückblende-Sendung eingeladen werden. Insofern könnt ihr gar nicht abtreten. Ihr seid die Hardrock-Zombies einer toten Musikrichtung.
Und ich werde einen Besen fressen, wenn ihr nicht in fünf Jahren - anlässlich eures 50-jährigen Bestehens - das soundsovielte "Best of"- oder "Anthology"-Album herausbringt. Selbstverständlich gefolgt von einer "Reunion"-Tour.
2 Kommentare:
Ich hatte Farts of Change schon erfolgreich verdrängt!
Hah! Das wird sich bis zum 3. Oktober gegessen haben mit der erfolgreichen Verdrängung... Mein Traum: Mir einen kreuzlangweiligen Song aus dem Ärmel zu schütteln, den mein skrupelloser Agent zu DEM SONG DES SPÄTKAPITALISMUS erklärt. Mit Gepfeife und so. Ich lade euch dann auch auf meine Bermudainsel ein, die ich mir vom Erlös kaufen werde!
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