Sonntag, 4. Oktober 2009

Smoking with the Wind of Change

Pflanzen mögen es ja angeblich, wenn man mit ihnen spricht und/oder sie mit Musik berieselt. Ob allerdings die Art der Musik auch Einfluss auf das Gedeihen der Pflanze hat und wenn ja, welchen - das entzieht sich momentan meiner Kenntnis. Vielleicht kann man den Bonsai auf der Anrichte ja mit regelmäßiger Wagner-Beschallung zu einer deutschen Eiche mutieren lassen. Der Dopebauer in Hamburg, den die Polizei heute hopsgenommen hat, hat in dieser Hinsicht aber mit Sicherheit alles falsch gemacht: Er spielte seinen Marihuanapflänzchen Musik von den "Scorpions" vor. Von den "Scorpions"! Dabei weiß doch jeder, dass Bob Marley hier das Mittel der Wahl gewesen wäre.

Amy Winehouse wäre wohl auch okay gewesen. Aber ausgerechnet die Schnarchmucke der Altherrenrocker von den "Scorpions", dem Inbegriff von "gewollt, aber nicht gekonnt". Das Zeug soll schließlich törnen, wenn man es konsumiert, nicht einschläfern. Diese Mittelchen heißen ja nur Betäubungsmittel, das ist bloß so ein rechtlicher Begriff - der mit diesem Dope aus der Wohnung des Festgenommenen allerdings eine ganz neue Bedeutung erlangen könnte. "Hier, nimm mal 'nen tiefen Zug, dann pennst du gut." Wenn man sich aus dem Zeug einen Joint baut und wegqualmt, fühlt man sich vermutlich nicht frei und leicht, sondern eher wie ein Mittfünfziger, der seit den Achtzigern im Leder-Nieten-Ornat herumläuft und nun bei einem Rückblick auf sein Leben feststellen muss, dass nicht einmal seine Frau ihm sein Pseudo-Rockertum abgekauft hat.

Da hätte der Pflanzer ja gleich eine Karl-Theodor-AC/DC-Guttenberg-Rede in den CD-Player schieben können.

2 Kommentare:

Ulf hat gesagt…

Vielleicht sollte ich meine Bierdosen mit Metallica beschallen, damit sie besser knallen.

carluv hat gesagt…

Genügend high lassen sich auch die Scorpions anhören. Die nötige Dosis wird nur immer höher, was vermuten lässt, dass die jungen Homegrower nur für den wachsenden Eigenbedarf tätig waren.