Liebe "Tagesthemen"-Redakteure; eigentlich dachte ich ja, ihr hättet aus den doch recht peinlichen Vorfällen der Vergangenheit etwas gelernt. Leider jedoch scheinen bei euch immer noch minder qualifizierte Praktikanten die Texte zu schreiben. In der Ausgabe vom Donnerstagabend hieß es (aus dem Gedächtnis zitiert): "... man könnte es so machen wie US-Präsident Theodore Roosevelt. Der hat in den Zeiten der Großen Depressionen in den 30er-Jahren viel Geld ausgegeben, statt zu sparen ..." - Das glaube ich kaum. Teddy Roosevelt war zum Börsenkrach 1929, der die Depression einleitete, immerhin schon seit zehn Jahren tot. In den 30er Jahren war er noch viel toter.
Gemeint war wohl Franklin D. Roosevelt, Präsident von 1933-45 und nicht, wie manch einer vielleicht strafmindernd vermuten würde, etwa Sohn oder Enkel seines indirekten Amtsvorgängers Theodore, sondern nur höchst entfernt mit diesem verwandt. Wenigstens das in den Tagesthemen eingeblendete Foto war richtig. Aber hey - das kann schließlich schon mal passieren, dass man zwei der bedeutendsten Präsidenten der US-amerikanischen Geschichte verwechselt, nicht wahr? Auch beim selbsternannten Flaggschiff der deutschen Nachrichtenlandschaft. Wer von euch ohne Geschichtskenntnis ist, der werfe... äh... egal. Nächstes Mal verwechselt ihr einfach George H. W. Bush und George W. Bush: Dieselbe Sippschaft, bis auf einen Buchstaben derselbe Name, und beide bleiben hauptsächlich wegen Irak-Kriegen in Erinnerung. Das merkt dann keine Sau.
Ach, und da ich gerade dabei bin: Schmidt! Du Vorzeigeconferencier, der du deinen nervtötend-proletigen Wurmfortsatz endgültig los bist, wozu ich herzliche Glückwünsche ausrichte: Zwar halten dich die "Cicero"-Leser für den zweitintellektuellsten Deutschen. Aber dennoch war Bela Lugosi ein Dracula-Darsteller. Kein Frankenstein. Das war Boris Karloff. Beim Tritt in den Hintern des Gagschreibers darfst du mich gerne zitieren - von mir aus aber auch Dieter Nuhr.
So. Klugscheißmodus AUS. Gut's Nächtle.
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