
Das heißt im Klartext: Die Bundeswehr will offenbar allen Ernstes niemandem Einblick in die Untersuchungsergebnisse gewähren, die sich immerhin mit der nicht ganz unwichtigen Frage befassen, ob deutsche Soldaten den Tod von bis zu 40 Zivilisten zu verantworten haben. Die genaue Zahl lässt sich bekanntlich aufgrund des Zustandes der Opfer - der sich unter anderem darin zeigt, dass sich die Angehörigen vor Ort um die Zugehörigkeit von abgerissenen Körperteilen gestritten haben - schwer bestimmen. Interessante Art der Öffentlichkeitsarbeit, erinnert mich - auch auf die Gefahr hin, selbst nächster Preisträger für den unpassendsten Nazivergleich zu werden - ein wenig an die alten Wehrmachtsberichte: Wir bestimmen gefälligst, was das Volk von der Lage an der Front wissen muss und was nicht.
Vielleicht habe ich ein irgendwie andersartiges Demokratieverständnis, aber da kämpft die Truppe seit Jahren - offiziell im Namen Deutschlands, aber entgegen dem Wunsch von drei Vierteln der Bevölkerung - in einem Krieg, der wohl kaum der unsrige sein dürfte; hat dabei ohnehin schon eine Anzahl von unbewaffneten Zivilisten auf dem Gewissen und muss nun noch nicht einmal vor der Öffentlichkeit Rede und Antwort stehen? Denkt die Bundeswehr-Führungsriege tatsächlich, dass sie dem Souverän keinerlei Rechenschaft schuldig ist, sondern ihrer Mitteilungspflicht mit so einer vorgekauten amtlichen Schlussfolgerung Genüge getan zu haben?
Und was viel wichtiger ist: Kommen sie damit etwa auch noch durch?
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