Der - vor geraumer Zeit hier eingeführte - Preis für den unpassendsten Hitlervergleich geht heute an *trommelwirbel* Patrik Schönfeldt, zweiter Vorsitzender des Verbandes für Deutschlands Video- und Computerspieler (natürlich haben in diesem Land sogar Daddler ihren eigenen Verband). Als am Wochenende in Stuttgart Mitglieder eines nach dem Amoklauf von Winnenden gegründeten Elternverbandes Ego-Shooter-Spiele öffentlich in die Mülltonne warfen, kommentierte er dies mit den Worten:
"Die massenhafte Vernichtung von Kulturgut könnte angesichts der Geschichte falsch aufgefasst werden. Einen solchen Fehltritt möchten wir niemandem wünschen."
Bravissimo! Ganz großes Kino! Die zweifellos fragwürdige Öffentlichkeitsarbeit trauernder Eltern mal eben unzweideutig mit den Bücherverbrennungen der Nazis gleichgesetzt - das macht dir so schnell keiner nach, Patrik. "Äch öbergäbe däm Mölloimer dä Schriften von EA Games ond Take2! Schnorch!" - Das kommt dabei raus, wenn man Geschichte schwänzt, um Counterstrike zu zocken.
Falls du, Patrik, demnächst mal einfach so im Internet unterwegs sein solltest - also nicht bloß, um den vielen Freunden, die du per Videospiel gefunden haben willst, virtuell die Rübe wegzublasen -, dann google doch mal nach Godwins Gesetz.
1 Kommentar:
Ehrlich gesagt, ich kann mit Godwin nicht viel anfangen, weil mittlerweile auch Godwin, Political Correctness und anderer Wahn von Blödmännern herausgekramt wird, damit sie sich ihrer Verantwortung für beispielsweise rassistische Äußerungen entziehen können.
In der Sache allerdings, geb ich Dir absolut Recht. Der Bücherverbrennungsvergleich liegt absolut neben der Mütze. Und richtig schwer fällt es mir zu beantworten, wie die "lieber zu spendenden" Spiele für die Integration taugen sollen. Da wurden gleich mehrere Dummheiten spontan auf den Tisch geklatscht.
Kommentar veröffentlichen