Es begab sich aber zu der Zeit, da ein Gebot von meinem Arbeitgeber ausging, dass ich meine berufliche Kompetenz verfeinern solle. Alsbald fand ich mich in einer höchst merkwürdigen menschlichen Ansiedlung nieder - zumindest glaube ich das, gesehen habe ich keine Menschen, zumindest nicht tagsüber.

Zunächst dachte ich, es hing damit zusammen, dass jeden Morgen ein kleines Tierchen vor meinem Fenster erbärmlich quäkt. Wer kann's ihm verdenken, es kann ja nicht weg von hier. Die Fläche der Stadt ist gigantisch, und wenn man die Ortsgrenze erreicht, wird man unerklärlicherweise wieder ins Zentrum zurückgebeamt. Allerdings habe ich das bemitleidenswerte Tier nun seit ein paar Tagen nicht mehr gehört - vielleicht ist es der Katze zum Opfer gefallen oder hat seinem Leben selbst ein Ende gesetzt und sich im Teich ertränkt.
Heute wurde mir dann auf einen Schlag klar, was der Grund für das vorzeitige Aufwachen ist: mein eigener Körper bzw. mein Überlebensinstinkt. Der scheint immer dann, wenn er das für die Fortführung der biologischen Existenz absolut notwendige Maß an Schlaf erreicht hat - was aus Gründen, die ich noch nicht ganz durchschaut habe, immer zur selben Uhrzeit der Fall zu sein scheint - automatisch in eine Art Alarm-Modus umzuschalten. Könnte dieser Instinkt sprechen, würde er mich anbrüllen: "Ey! Du bist in **piieeep**, es ist dunkel und die Eingeboren kriechen aus ihren unterirdischen Behausungen - und Du SCHLÄFST?" "Nein, ich habe nur kurz mit geschlossenen Augen entspannt", beeile ich mich zu versichern - und mit dem guten Gefühl, dass ich mich auf so grundlegende Körperfunktionen verlassen kann, mache ich mich auf den Weg zurück in die Zivilisation.
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