Freitag, 11. September 2009

Im mittleren Osten nichts Neues

Heute ist der 11. September - Zeit für die jährliche Gedenkminute an jenen Tag vor acht Jahren, nach dem angeblich nichts mehr so sein würde wie zuvor. Und da Gedenkminuten manchmal ziemlich langweilig sein können, möchte ich an dieser Stelle ein paar Vorschläge machen, worüber man während dieser Zeitspanne so alles nachdenken könnte.


  • Im Irak, der mit den Anschlägen von 9/11 nachweislich nichts zu tun hatte, sterben nach acht Jahren immer noch nahezu täglich Menschen durch Anschläge oder militärische Aktionen. Die Gesamtzahl der Opfer lässt sich nur schätzen; allein die - naturgemäß eher niedrig angesetzte - Zahl der offiziell gemeldeten Opfer beträgt rund 100.000, andere gehen von weit mehr als 600.000 oder sogar 1,3 Millionen Toten aus.
  • In Afghanistan, das nach wie vor den Rest der Welt mit Opium versorgt, schwanken die Opferzahlen unter Zivilisten zwischen gut 1.000 und rund 50.000. Die Sicherheitslage wird immer schwieriger, auch der lange als "ruhig" bezeichnete Norden wird verstärkt zum Kampfschauplatz. Während die Taliban nicht zu besiegen sind, nimmt die Unterdrückung von Frauen wieder zu. Die Marionette Hamid Karzai ist immer noch Präsident von US-Gnaden, obwohl vieles auf massive Wahlfälschung beim jüngsten Urnengang hindeutet. Die westlichen Medien berichten indes nur verhalten darüber.
  • Pakistan - ein Land mit Atomwaffen und einer starken islamistischen Bewegung - wurde in der Folge des Afghanistankrieges in beängstigendem Maße destabilisiert. Ganze Provinzen drohen der Kontrolle durch die Regierung zu entgleiten.
  • Deutsche Soldaten setzen erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wieder Waffen in einem fremden Land ein.
  • Von Osama bin Laden gibt es - Überraschung! - nach wie vor keine Spur.
So, Minute ist um. Zurück an die Arbeit, Mehrwert schaffen.

1 Kommentar:

juwi hat gesagt…

Am 11.09.2001 war ich beruflich mit dem Auto unterwegs, und hörte im Autoradio, ein Flugzeug sei in das World Trade Center gestürzt. Ich ging zuerst von einem Unfall aus. Als kurze Zeit später die Meldung von dem Einschlag des zweiten Flugzeugs in den anderen Turm kam, musste ich erst einmal rechts ran fahren, weil ich plötzlich nicht mehr deutlich genug sehen konnte ...

Die US-Regierung unter Herrn Bush begründete mit dem Anschlag auf das World Trade Center die militärischen Aktivitäten in Afghanistan und dem Irak ...

Das Töten und Sterben in diesen beiden Ländern dauert bis heute an ... - inzwischen, in Afghanistan, auch mit deutscher Beteiligung - sowohl beim Töten, wie auch beim Sterben.

Dabei hat die Menschheit eigentlich wichtigere Probleme zu lösen, als sich gegenseitig umzubringen.