Da hat sich der gute Mann wohl etwas Arbeit mit nach Hause genommen: Ein US-Soldat hat seine vierjährige Tochter gewaterboarded, weil sie partout das Alphabet nicht lernen wollte. Ich kann's mir lebhaft vorstellen, wie das lief: "Los, spuck's aus! Was kommt nach dem i, du Miniaturkameltreiber? Ich weiß, dass du es mir verheimlichst! So, du willst also immer noch nicht reden...?" - *Blubbblubbblubb*. Es ist eben nicht immer einfach, Privates vom Beruflichen zu trennen. Aber wer will's dem GI verübeln, dass ihm das Thema wichtig ist - schließlich wollen alle Eltern, dass ihre Kinder mehr erreichen als sie selbst; und wer das Alphabet nicht drauf hat, dem steht halt nur die Soldatenlaufbahn offen.
Nach dem Filbingerschen Motto "Was im Abu Ghureib rechtens war, kann in Yelm/Washington nicht unrecht sein" ist sich der 27-Jährige übrigens keiner Schuld bewusst - das Waterboarding hält er als Bestrafung durchaus angemessen, heißt es im AFP-Bericht. Vermutlich drückt er auch den Kopf seiner Freundin unter Wasser, wenn sie zur falschen Zeit Migräne hat. Und stopft den Dackel in die Regentonne, wenn er auf den Teppich gekackt hat. Auch wenn einem die Bedienung in einem Lokal zu lahmarschig ist, könnte Waterboarding die Antwort sein - man kann eben alles erreichen, wenn man nur will - und immer einen Eimer Wasser in Reichweite hat.
Anschließend ist der Irak-Veteran noch brüllend durch die Nachbarschaft gezogen - vermutlich erhofft sich der Sergeant eine Beförderung zum Oberbrülloffizier. Ach ja, die Armee; da lernt man wirklich was für's Leben. Nur ich wieder nicht, weil ich nicht dabei war.
5 Kommentare:
Irgendein englischer Oberkiller hat mal gesagt, der ganze Drill diene nur dazu, Menschen dazu zu bringen, Dinge zu tun, die sie normalerweise niemals tun würden.
Diese ganze Militärscheiße macht Menschen zu Unmenschen.
Ja, das macht deutlich, was sich hinter dem Begriff "jemanden brechen" verbirgt.
Bleibt die Frage, warum es immer noch Deppen gibt, die es als "Drückebergerei" ansehen, wenn man lieber Zivildienst macht als sein ganzes Wesen auf die Anwendung von Gewalt ausrichten zu lassen...
Der Mensch sollte Mensch bleiben dürfen. Dann sind solche Ereignisse weniger wahrscheinlich. Das hat der ja wohl irgendwo gelernt...
Amerika? Ein guter Anwalt holt da bestimmt einen Freispruch mit der Begruendung heraus, der Vater wollte seiner Tochter nur den Einstieg in die Laufbahn einer Kampfschwimmerin erleichtern.
Ansonsten ist es schon wirklich bemerkenswert, wie wenig Ahnung die Menschheit davon hat, was sie sich selbst (beziehungsweise ihren Kindern) zufuegt. Nun ja, wer immer nur auf einer Seite des Gewehrs stand, als der Abzug betaetigt wurde...
Beziehungsweise auf einer Seite des Eimers...
Und der Anwalt verklagt gleich nach dem Freispruch sämtliche Medien - ach was: die ganze verdammte Welt - auf drölftausend Zillionen Dollar Schadenersatz wegen Rufschädigung.
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