Männer, das ist hinlänglich bekannt, haben Komplexe bezüglich der Größe ihres ausgefahrenen Gemächts und legen in diesem Zusammenhang ein ähnliches Kommunikationsverhalten wie Angler an den Tag. Geschenkt. Die folgende Meldung aber fände ich, wäre sie Teil eines Comedy-Programms, ein bisschen sehr platt und barthesk - allerdings ist sie wohl ernst gemeint, was sie tatsächlich noch viel deprimierender macht: US-amerikanische Forscher - natürlich, wer sonst - fordern, die Größenbezeichnungen von Kondomen zu ändern. Größen wie "small" oder "medium" soll es fortan nicht mehr geben, weil die sowieso keiner kauft - sondern nur noch Bezeichnungen ab "large" aufwärts.
Eine Studie hatte ergeben, dass Männer aufgrund einer Mischung aus Selbstüberschätzung, Wunschdenken und Minderwertigkeitskomplexen heraus allzu oft Kondome in überdimensionierten Größen kaufen, die dann an ihrem eher mittelprächtigen Schniedel herumschlabbern und vorzeitig abrutschen - und dann ist das Malheur passiert. Die anschließend aus einem hochroten Kopf hervorgewürgte Rechtfertigung vor der Partnerin oder dem Partner - "Wie konnte das passieren? Ich habe haargenau meine Größe gekauft! Guck hier: XL!" - dürfte den Schlamassel anschließend nur noch peinlicher gemacht haben.
Aber es nützt ja nichts, angesichts dieses testosterongeschwängerten Schwachsinnsgehabes zu resignieren, mehrfach den Kopf auf die Tastatur zu hämmern (wie ich es gerade getan habe) und sich zu wünschen, man könnte angesichts derartiger Vollpfosten unter seinen Artgenossen einfach seinen offiziellen Austritt aus dem männlichen Geschlecht verkünden. Nein, die Forscher haben natürlich auch eine Lösung parat - künftig sollten, so der Vorschlag der Wissenschaftler, auch schon die Gummitüten für Winzlümmel mit "large" bezeichnet werden - damit auch von der Natur zentimetertechnisch weniger üppig bedachte Männer der Apothekerin beim Kondomkauf erhobenen Hauptes entgegentreten können, bevor sie mit ihrem Erwerb ebenso stolz wie breitbeinig zum Parkplatz wanken und in ihren Porsche Cayenne steigen.
Eigentlich kein schlechter Gedanke, das mit den Größenbezeichnungen, nur noch nicht ganz ausgereift. Nicht, weil nach einer Realisierung dieses Vorschlags dasselbe Problem wieder auftreten würde, weil schon bald aus denselben Gründen niemand mehr "large" kaufen würde.
Sondern weil von meiner Größe bislang nicht die Rede war: "Super-Large".
3 Kommentare:
Der wirklich coole Mann lässt dann bei jeder Gelegenheit die Kondompackung mit den 5 X (XXXXXL) beiläufig aus der Brieftasche rutschen und beklagt sich: Ich muss diese extragroßen Tüten kaufen, die passen in keine Tasche!
In der Apotheke "Guten Tag, ich haette gerne die ganz kleinen Extra-Large Kondome..."
Wortbestaetigung paceboli. Erst habe ich Placeboli gelesen.)
@Carluv: ...und bekommt dann auch eine XXXXXL-Ohrfeige?
@Pathologe: Die heißen dann "Extra Large Junior" oder so.
Eigentlich ja ein universell und auch umgekehrt anwendbares Prinzip. In Klamottenläden für die Dame etwa würde es dann nur noch die Konfektionsgrößen 36 und 38 geben ("Ich hätte gerne das Kleid in 38. *etwas leiser* In der größten 38, die Sie finden können...")
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